Sippentafeln  
Familie Löthe
       
             
   

Die überblickbare Familie Löthe stammt aus Niederschlesien und dort aus dem Raum zwischen Freystadt und Sprottau:

Herwigsdorf
Ebersdorf
Rückersdorf
Zissendorf

 

Die Grundlage des Familiennamens Löthe ist eine Kurzform eines altdeutschen Rufnamens, der mit dem Namenerstglied Lod-, Lot-, Lud- gebildet wurde, wie Lothar, Loder, Lotfried, Lotmar, Ludwig, Ludolf.
Das Namenglied Lot-, ursprünglich Hlod-, gehört zu germanisch *hluda-, althochdeutsch (h)lut "laut"; hier im Sinne von "berühmt, ruhmvoll". Das anlautende -h- schwand bereits in althochdeutscher Zeit, aus Hlodmar wurde Lotmar, aus Hlodulf die Form Ludolf, aus Hlodhare der Name Lothar, aus Hlodewig die Formen Ludwig und Lodwig.

Aus diesem Namenglied wurden Kurzformen wie Chodio, Hludio, Lotto gebildet, aus denen später die Formen Luth, Lude, Lüde, Lauth, Laute, Lade, Lode, Loth, Lott, Löth, Löhde, Löthe entstanden.

 

Der Familienname Löthe ist zu den Patronymen zu zählen, wie man die aus männlich Rufnamen gebildeten Familiennamen nennt (von spätlateinisch "patronymikon " d.h. "nach dem Namen des Vaters benannt"). Der erste Namensträger bekam dabei den Namen des Vaters (in der Vollform oder in einer Kurz-oder Koseform) als Beinamen zu seinem eigenen Rufnamen, um seine Abstannung zu kennzeichnen.
So gehen viele Familiennamen auf Rufnamen wie Dietrich, Hermann, Eber < Eberhard, Berndt < Bernhard, Kuntz < Konrad etc. zurück.

Der jeweils erst (Bei- bzw. Familien-)Namensträger Löthe wurde mit dieser Kurzform als "Sohn, Nachkomme, Angehöriger des Löthe" bezeichnet.

   
 

Brechenbacher (S. 208, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen, Bd.2, Limburg/Lahn 1960-63) nennt den ältesten für ihn auffindbaren Beleg für den Familiennamen 1331 Albrecht Löte (Esslingen), dazu auch Formen ohne auslautendes -e- 1483 Wendelin Loet (Maulbronn), 1482 Schyker Loet (Bretten).

 
Der Familienname Löthe gehört zu den sehr seltenen Familiennamen. Während ein Familienname durch- schnittlich 400 bis 500 Mal im Telefonverzeichnis Deutschlands auftritt, ist dies bei Löthe 2005 nur 21 mal der Fall.
   

 

 
Als Familienname ist Loth vor allem im Fränkischen um Nürnberg bei Handwerker (auch Kunsthand- werker) sehr häufig, im Württembergischen auch im niederen Adel; dabei ist ein Wappen nachweisbar. Beispiel aus dem Verzeichnis "Ausgestorbener württembergischer Adel" zu Löthe:
"Das Kloster Hischau verkauft 1281 ein Prädium Pfrondorf (O.A. Nagold) disceto viro Bertoldo dicto Loethen, advocato in Bulach (O.A. Calw) für 250 Pfd. Heller. Bertoldus Lote advocatus in bulach 1288 unter Edelleuten... Berthold Voget Löthe von Bulach und s. Sohn Conrad, Kirchherr zu Haiterbach 1296
...".
 
Nach diesem Auftreten des Namens und ver- schiedener Schreibweisen ist als sicher anzu- nehmen, daß die Familie auf deutsche, vielleicht sogar süddeutsche Einwanderer nach Niederschlesien zurückzuführen ist.
In den evangelischen Kirchenbüchern von Freystadt, zu dem Herwigsdorf gehörte, wird eine Familie Löthe mit wechselnden Schreibweisen geführt. Neben Löth kommt vor allem "Lethe" vor, was auf den Dialekt des Kreises Freystadt zurückzuführen ist, der -ö- als -e- spricht. Dieser Übergang von -ö- nach -e- ist eine auch sonst verbreitete "Entrundung" der Lippenstellung.
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